Die moderne diagnostik bei gleichgewichtsfunktionsstörungen einschließlich eng, ccg und vbep
Abstract
Die menschliche Gleichgewichtsfunktion wird durch ein sogenanntes Raumkonzept mit Einspeisung von Informationen aus der Gleichgewichtstetrade, nämlich Auge, Vestibularis, Cochlea und Propriozept im menschlichen Hirnstamm gebildet. Ergänzt wird die Gleichgewichtsregulation durch cerebelläre und kortikale Musterverarbeitungsprozesse und Speicherinhalte.
Gleichgewichtsfunktionsstörungen können an den verschiedensten Orten der genannten Rezeptoren, wie auch innerhalb des Zentralnervensystemes entstehen. Für die diagnostische Suche nach den Läsionsorten, wie auch nach der Art der Störung bedient man sich verschiedener Kopfsinnesbahnen, die objektiv und quantitativ vermessen werden. Die klassischen objektiven und quantitativen äquilibriometrischen Verfahren sind die der sensomotorischen Augenbewegungskontrolle mittels Elektronystagmographie bzw. die der motorischen Kopf-Körper-Bewegungskontrolle mittels der Cranio-Corpo-Graphie u.a.m.. Für die synoptische Auswertung des Bárány’schen Kalorisationsversuches benutzen wir das Schmetterlingskalorigramm. Für die Steh- und Tretversuchanalyse bedienen wir uns der radarbildähnlichen Cranio-Corpo-Gramme. Neu hinzugetreten ist die kortikale Reaktionsauswertung mittels Brain Electrical Activity Mapping (BEAM) und vestibulär evozierter Hirnpotentiale (VbEP).
Alle genannten Verfahren werden miteinander vernetzt angewendet. Sie dienen nicht nur der Diagnostik, sondern auch der Steuerung einer modernen Differentialtherapie von Vertigo- und Nauseazuständen.