Weiterenwicklung des teilimplantierbaren luftleitungshörsystems retrox
Abstract
Das RetroX Hörsystem (CE-Kennzeichnung in 2000, FDA-Zulassung in 2002) ist ein teilimplantierbares Luftleitungshörsystem für eine ohroffene Hörver-sorgung (1). Mit diesem Hörsystem können alle Außenohreffekte wie die Gehörgangsresonanz und die Richtungseffekte erhalten werden. Eine Okklusion des Ohres wird vermieden. Das Hörsystem ist besonders geeignet für die Behandlung eines Patienten mit einer Hochtonschwerhörigkeit.
Der Schlüssel für die Realisierung dieses Hörsystems ist die Entwicklung eines Titan-Hülsensystems, das den Luftschall von retroauriculär in den äußeren Gehörgang leitet. Es wird in die Weichteile des Außenohres implantiert. Der Hörprozessor befindet sich retroauriculär zwischen Mastoid und Ohrmuschel. Die Form der Bauteile des Hülsensystems wurde der Ohranatomie angepasst, um einen maximalen Tragekomfort zu gewährleisten.
Wichtig für das komplikationslose Einheilen des Hülsensystems ist eine gute Aufklärung und Kooperation mit dem Patienten sowie eine sorgfältige Behandlung des Implantationslagers in den ersten postoperativen Wochen. Möglichkeiten zur Beeinflussung des Heilungsverlaufes werden beschrieben. Granulationen sind die häufigste postoperativen Komplikationen. Ihre konserative und auch operative Behandlung mit z. B. einem Diodenlaser werden beschrieben.
Fallbeispiele von Patienten mit Hochtonschwerhörigkeit werden vorgestellt und Spätergebnisse (Zustand des Implantatlagers 4 Jahre postoperativ) beschrieben.